Was ist der Price Moot?

Der Price Media Law Moot Court ist der internationale Wettbewerb im Bereich Meinungsfreiheit im digitalen Zeitalter. Er wurde von Monroe E. Price ins Leben gerufen und wird seit 2008 von der University of Oxford ausgerichtet. Seitdem messen sich jedes Jahr Studierende von über 200 Universitäten aller Erdteile in einem fiktiven Gerichtsprozess. Der Price Moot ist der drittgrößte Wettbewerb seiner Art und bietet weit mehr als das bloße Präsentieren juristischer Argumentation. Er ist ein Ort, an dem sich Studierende und renommierte Expert*innen auf dem Gebiet des Medienrechts zusammenfinden, um gemeinsam die Zukunft der Meinungsfreiheit im Internet zu diskutieren und mitzugestalten.

Wettbewerb

Der Wettbewerb teilt sich in einen schriftlichen und einen mündlichen Teil. Im schriftlichen Teil fertigen die Teams Schriftsätze für die Kläger- und Beklagtenseite an. Die zu berücksichtigenden Rechtsgrundlagen sind in der Regel die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte sowie der UN-Zivilpakt. Diese Schriftsätze bilden das Fundament für die anschließenden mündlichen Verhandlungen. Dort präsentieren die Teilnehmer*innen ihre Argumente noch einmal vor erfahrenen Anwält*innen, Richter*innen und Wissenschaftler*innen, beantworten deren Fragen und reagieren auf die Vorträge der Gegenseite.

Das fünftägige Finale wird in Oxford abgehalten und besteht aus Vorrunden sowie einer anschließenden K.O.-Phase. Das Wettbewerbsprogramm in Oxford wird durch ein erhebliches Angebot an wissenschaftlichen und praxisbezogenen Vorträgen, Workshops und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen Themen rund um die Meinungsfreiheit und Privatsphäre im Internet ergänzt.

Ablauf und Zeitaufwand

Die Teilnahme am Price Media Law Moot Court dauert ein Semester. Da das Finale im April stattfindet, beginnt das Team im September mit der Arbeit. Bis Ende Januar arbeiten die Studierenden an den Schriftsätzen. In wöchentlichen Treffen werden Argumente diskutiert, an Formulierungen gefeilt und Prozessstrategien entworfen. Zwischen diesen Terminen recherchieren die Teilnehmenden tiefgehend in der internationalen Rechtsprechung, arbeiten die im Treffen gegebenen Feedbacks ein und entwerfen neue Argumentationslinien. Im Dezember und Januar werden zusätzlich ganztägige Termine stattfinden, bei denen die Schriftsätze gemeinsam finalisiert werden.

Ab März bereitet das Team seine Präsentation für die mündliche Verhandlung im April vor. Dazu trifft sich das Team an vier Tagen in der Woche, um ein optimales Ergebnis herauszuholen. Auch die Teilnahme an Vorrunden mit anderen teilnehmenden Teams aus Europa ist vorgesehen. Zudem werden die mündlichen Verhandlungen in Probepleadings vor erfahrenen Praktiker*innen geübt und perfektioniert.

Integration ins Studium

Für den die Teilnahme im Price Moot kriegst du eine Freischussverlängerung (§ 13 Abs. 2 Nr. 8 JAO). Du verlierst also kein Semester! Alternativ kannst du ihn dir auch als BZQ I-Kurs (10 SP) oder als BZQ II-Kurs (5 SP) anrechnen lassen. Beachte: Soweit du dir die Freischussverlängerung anrechnen lassen willst, darfst du keine anderen Leistungen für das Semester ablegen (keine Klausuren etc.).

Da Moot Courts doch verhältnismäßig viel Arbeit sind, bietet sich an vor oder nach dem Schwerpunkt teilzunehmen oder in einer Phase, in der man sich dieser Arbeit widmen kann.

In alle Schwerpunkte kann man quereinsteigen. Man würde also im Wintersemester den Moot Court machen und im Sommersemester in den Schwerpunkt einsteigen.

 

Auch die kommerziellen Repetitorien bieten an, im April anzufangen. Somit könnte man im Wintersemester davor den Moot Court absolvieren.

Dies ist allerdings keine Voraussetzung unsererseits! Weder fordern wir, dass du im Semester nur den Moot Court machst, noch gibt es eine Voraussetzung, in welchem Semester du sein musst. Die Erfahrung zeigt, dass man in Absprache mit dem Team, die Arbeit gut aufteilen kann.

Außerdem musst du nicht Rechtswissenschaften mit dem Ziel erstes Staatsexamen studieren. Auch Bachelor/Master-Studierende (Rechtswissenschaften o.ä.) oder Erasmus-Studierende können sich gerne für den Moot Court bewerben.

Kosten

Die Kosten für den Moot und die Reise nach Oxford sowie zur Vorrunde werden durch die Universität und Sponsoren gedeckt. Auf die Teilnehmenden werden daher aller Voraussicht nach keinerlei Kosten zukommen.

Noch Fragen?

Dann schreib uns eine Mail an price@humboldt-moot.de oder eine Nachricht auf Facebook fb.me/PriceHumboldt. Weitere Informationen findest du auf Facebook, der offiziellen Webseite des Price Media Law Moot Courts oder deren Youtube-Kanal.